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Veröffentlicht am 3. Juni 2019 von Jessika Fichtel
Preissuchmaschinen: Was spricht für dieses mächtige Marketing-Tool und was dagegen?

Wenn Kunden online Ausschau nach Produkten halten, dann sind sie nicht selten auf der Suche nach dem besten Schnäppchen. Denn neben der Funktionalität und dem Aussehen ist es vor allen Dingen der Preis, der darüber entscheidet, ob wir ein Produkt kaufen oder nicht. Wenn Sie als Onlinehändler maximal von diesem Verhalten profitieren wollen, dann haben Sie sicherlich auch schon einmal über den Einsatz von Preissuchmaschinen nachgedacht. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen unter anderem, was sich hinter diesen Portalen verbirgt, wie sie funktionieren und welche Vor- sowie Nachteile sie mit sich bringen.

Was sind Preissuchmaschinen?

Preissuchmaschinen sind keine klassischen Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo, sondern vielmehr Portale, auf denen Nutzer die unterschiedlichen Preise für das gleiche Produkt miteinander vergleichen können.

Ziel dieses Vergleichs ist es in erster Linie, den niedrigsten Preis und damit auch den besten Anbieter/Onlineshop für den Kauf zu finden.

Neben dem Preis erfährt der Nutzer, gern auch „Vergleichsshopper“ oder „preissensitiver Einkäufer“ genannt, zusätzlich viele weitere Details, wie zum Beispiel:

  • Versandkosten

  • Zahlungsarten

  • Versandanbieter

  • Produkteigenschaften

  • Kundenbewertungen

  • Rücksende-Modalitäten

Auf diese Weise erhält er einen umfassenden Überblick und kann innerhalb kürzester Zeit entscheiden, in welchem Onlineshop er das gewünschte Produkt bestellt. Die Vergleichsportale sind für immer mehr Menschen, die im Internet shoppen, ein wichtiger Bestandteil der Produktrecherche.

Preissuchmaschinen bieten aber nicht nur Käufern eine Reihe attraktiver Vorzüge. Auch Sie als Onlinehändler profitieren maßgeblich von diesen Plattformen, wenn Sie sie strategisch und gut überlegt einsetzen. Um welche Vorteile es sich hierbei konkret handelt, soll weiter unten im Beitrag genauer beleuchtet werden.

Nur so viel schon vorweg: Preissuchmaschinen sind mächtige Onlinemarketing-Werkzeuge, die Sie als Onlineshop-Betreiber auf keinen Fall unterschätzen sollten.

Wie funktionieren Preissuchmaschinen?

Damit Ihre Produkte bei einer Preissuchmaschine aufgeführt werden, müssen Sie sich zunächst einmal beim gewünschten Portal registrieren. Die Faustregel besagt: Weniger ist oftmals mehr. Überlegen Sie sich im Vorfeld also genau, welche Plattformen Sie nutzen wollen und setzen Sie im Zweifelsfall auf die bekanntesten mit der größten Reichweite.

Nach der Registrierung wird Ihr Produktsortiment mittels Datenfeed automatisch erfasst und in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Informationen auf dem Vergleichsportal und die in ihrem Onlineshop identisch sind – eine wichtige Voraussetzung, um das Vertrauen der Käufer zu gewinnen.

Einige Preissuchmaschinen, wie beispielsweise das beliebte Google-Angebot Google Shopping können auch vollständig automatisiert über eine Schnittstelle mit Informationen gespeist werden. Das hat den großen Vorteil, dass sich der Aufwand für Sie auf ein Minimum reduziert und der Vertriebskanal mehr oder weniger „nebenbei funktioniert“.

Praxis-Tipp: Google Shopping unterscheidet sich zwar von den klassischen Preissuchmaschinen, gilt aber dennoch (oder gerade deswegen) als „Must-Have“ in E-Commerce-Kreisen. Grund hierfür ist der Umstand, dass die große Mehrheit der Online-Shopper ihre Suche bei Google beginnt und häufig direkt auf die Ergebnisse von Google Shopping stößt.

Welche Vorteile und Nachteile bringen Preissuchmaschinen mit sich?

Preissuchmaschinen werden hin und wieder als „Fluch und Segen“ für Onlineshop-Betreiber bezeichnet. Der Grund hierfür: Sie bringen neben einigen überzeugenden Vorteilen auch Nachteile mit sich, die Sie natürlich unbedingt kennen müssen.

Vorteile der Preissuchmaschinen

  • Wettbewerbsvorteil: Wenn Ihre Produkte häufig günstiger sind als die der Konkurrenz, dann bietet sich die Nutzung der Vergleichsportale in besonderem Maße an. Denn gerade dann, wenn eine hohe Produkthomogenität besteht, ist der Preis letztlich das, was die Kaufentscheidung final beeinflusst.

  • Marketing-Werkzeug: Menschen, die Preissuchmaschinen nutzen, wissen meist schon ganz genau, welches Produkt sie kaufen wollen und sind nur noch auf der Suche nach dem idealen Shop. Für Sie bedeutet das im Umkehrschluss, dass sich die Portale sehr als Akquise-Kanäle für Neukunden eignen.

  • kaufbereite Kundschaft: Es ist in der Regel nicht mehr notwendig, die Nutzer mit tollen Versprechungen, Infos und Bewertungen zu überzeugen. Wenn der Preis stimmt, klicken sie den „Kaufen“-Button.

  • kostenlose Aufmerksamkeit: Selbst wenn ein Nutzer nicht von der Preissuchmaschine zu Ihrem Shop gelangt, kommt er dennoch mit diesem in Berührung. Immerhin ist er zumindest als Logo auf dem Portal präsent, was wiederum zu einer sofortigen Steigerung Ihres Bekanntheitsgrades führt.

  • positiver Spillover: Wie wichtig die Auswahl der passenden Preissuchmaschine ist, wird deutlich, wenn Sie sich den Spillover-Effekt vor Augen führen. Dieser sorgt dafür, dass das positive Image der Vergleichsplattform auch auf Ihren Onlineshop „abfärbt“.

  • Automatisierung: Wenn Sie Ihren Datenfeed erst einmal an das Portal übermittelt haben beziehungsweise eine entsprechende Schnittstelle eingerichtet wurde, dann müssen Sie sich nur noch geringfügig um die Preissuchmaschinen kümmern. Diese Vertriebskanäle zeichnen sich durch ein hohes Maß an Automatisierung aus.

Nachteile der Preissuchmaschinen

  • Abhängigkeit: So vorteilhaft Preissuchmaschinen auch sind – sobald Sie sie nutzen, begeben Sie sich in ein Abhängigkeitsverhältnis. Achten Sie darum darauf, dass Ihr Onlineshop zu jeder Zeit auch ohne diese Unterstützung bestehen kann. Sobald die Vergleichsportale zur „Haupteinnahmequelle“ werden, läuft etwas verkehrt.

  • negativer Spillover: Der oben erwähnte Spillover-Effekt kann leider auch in die andere Richtung funktionieren. Sobald das Ansehen einer Vergleichsplattform sinkt, hat das automatisch direkte Auswirkungen auf Ihr eigenes Image.

  • Billig-Image: Geiz ist nicht immer geil. Wenn Käufer merken, dass Sie die Konkurrenz ständig mit Ihren Preisen unterbieten, dann kann das ebenfalls negativen Einfluss auf Ihr Image haben. Achten Sie darum darauf, nicht immer der günstigste Anbieter zu sein.

  • Kosten: Natürlich sind die Dienstleistungen der Preissuchmaschinen nicht kostenlos für Online-Händler. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt maßgeblich vom Anbieter ab. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Absatz dieses Beitrags.

Welche Kosten entstehen durch Preissuchmaschinen?

Während Käufer die Dienste der Preisvergleichsseiten kostenlos in Anspruch nehmen können, müssen Sie als Online-Händler dafür bezahlen. In der Praxis zeigt sich, dass sich hierfür verschiedene Modelle etabliert haben:

  • Grundgebühr: Der Online-Händler zahlt eine monatliche Grundgebühr, um X Produkte aus seinem Sortiment auf der Plattform listen zu lassen.

  • Cost per Click/Klickpreis: Der Online-Händler zahlt eine geringe Pauschale pro Klick auf sein Produkt.

  • Kombination aus beiden Modellen

Wie teuer Preissuchmaschinen für Online-Händler sind, kann pauschal nicht gesagt werden. Die Konditionen unterscheiden sich einfach zu stark von Anbieter zu Anbieter.

Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld möglichst genau kalkulieren, mit welchen Ausgaben und Einnahmen Sie rechnen müssen beziehungsweise können. Vergleichsseiten sind nämlich nicht automatisch ein lukratives Geschäft für jeden Shop.

Um hierüber nennenswerte Umsätze zu generieren, müssen Ihre Produkte möglichst häufig unter den Top 3 der Suchergebnisse erscheinen. Alles, was darunter gelistet wird, wird nur äußerst selten geklickt. Vergleichen Sie Ihre Preise also stets mit denen der Konkurrenz.

Welche Preissuchmaschinen sind die besten?

Die Zahl der Preissuchmaschinen hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Kein Wunder, denn auch die Zahl der Nutzer steigt stetig und zeigt, dass die Plattformen mit ihren Dienstleistungen äußerst beliebt sind.

Was für den Käufer jedoch langsam zur Qual wird, stellt auch die Online-Händler vor eine Herausforderung: Welche Preissuchmaschine ist die beste beziehungsweise am besten für meinen Shop geeignet?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es leider nicht.

Was wir Ihnen jedoch aus Marketing-Sicht raten können: Wählen Sie eine möglichst bekannte und beliebte Preisvergleichsseite aus. Diese bringen nicht nur „von Haus aus“ eine gute Reichweite mit, sondern ranken auch bei entsprechenden Google-Suchanfragen sehr gut. Die Chancen, dass Kunden über die Preissuchmaschine zu Ihrem Onlineshop gelangen, steigen dadurch an.

Zu den bekanntesten und beliebtesten Preissuchmaschinen in Deutschland gehören:

  • idealo.de

  • billiger.de

  • guenstiger.de

  • preis.de

  • Google Shopping

  • preissuchmaschine.de

  • dooyoo.de

Was müssen Online-Händler bei der Nutzung von Preissuchmaschinen beachten?

Schnell mal den günstigsten Preis festlegen, den Datenfeed synchronisieren und dann darauf warten, dass eine Bestellung nach der anderen herein flattert – so einfach funktioniert es natürlich nicht.

Wenn Sie sich für die Nutzung von Preissuchmaschinen entscheiden, dann sollten Sie nichts dem Zufall überlassen und aktiv am Erfolg des Projektes arbeiten. Diese Tipps sind Ihnen dabei behilflich:

  • Fokussieren Sie sich auf hochpreisige Produkte mit einer breiten Marge. Das ermöglicht es Ihnen, den Preis individuell anzupassen („Repricing“). Außerdem kann immer wieder beobachtet werden, dass kostenintensive Produkte besonders gern auf den entsprechenden Preisplattformen verglichen werden.

  • Distanzieren Sie sich im Gegenzug von sehr günstigen Produkten. Diese werden seltener miteinander verglichen.

  • Geben Sie immer auch die Kosten für den Versand an. Der Kunde darf sich auf keinen Fall „angelockt“ fühlen. Wer hinterher feststellt, dass zusätzliche Kosten bei einer Kaufabwicklung entstehen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem anderen Shop bestellen.

  • Legen Sie Wert auf hochwertiges Bildmaterial. Nutzen Sie entweder das vom Hersteller oder produzieren Sie eigenes. Wir empfehlen Ihnen Letzteres, da Sie so die Möglichkeit haben, sich optisch von den Konkurrenz-Angeboten abzuheben.

  • Geben Sie universelle Produktcodes (UPC) und/oder Teilenummern im Datenfeed an. So stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte auch garantiert in der richtigen Kategorie gelistet werden.

  • Haben Sie die Kosten stets im Blick. Sobald die Ausgaben höher als die Einnahmen sind, sollten Sie darüber nachdenken, die Preissuchmaschine zu wechseln, mit einzelnen Produkten zu pausieren oder den Vertriebskanal vollständig einzustellen.

  • Lassen Sie den Datenfeed täglich aktualisieren. Dadurch wird gewährleistet, dass die Angaben auf den Plattformen immer auch denen in Ihrem Shop gleichen.

Fazit: Wirksam, aber auch kein Allheilmittel

Preissuchmaschinen dürfen auf keinen Fall unterschätzt beziehungsweise kategorisch ignoriert werden. Gerade dann, wenn Sie auf der Suche nach einem wirksamen Marketing-Werkzeug sind und Ihren Absatz durch zusätzliche Kanäle steigern wollen, sind die Vergleichsplattformen ein attraktives Angebot.

Gleichzeitig dürfen Sie sie jedoch auch nicht als Allheilmittel verstehen. Der stetige Preiskampf zwischen konkurrierenden Online-Shops, der wachsende Informationsanspruch der Käufer sowie die Abhängigkeit von den Preissuchmaschinen sind nur drei Aspekte, die deutlich machen: Portale wie idealo.de und billiger.de können eine Bereicherung für Ihr E-Commerce-Business sein – müssen es aber nicht zwangsläufig.

Jessika Fichtel

Jessika Fichtel arbeitet seit 2015 als freiberufliche Texterin und hat sich in dieser Zeit auf den Bereich Corporate Blogging spezialisiert. Neben digitalen Themen wie E-Commerce und Social Media schreibt sie auch über Nachhaltigkeit und Elternschaft.

www.jf-texte.de

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