Paketbeilagen als klassische Marketingelemente gehören ebenso fest zum E-Commerce wie Themenwelten und der Gast-Zugang. Doch während neue Trends den Onlinehandel aufmischen, immer mehr Shops sich auf Social Media-Plattformen wie TikTok wagen und Influencer-Marketing als DAS große Ding angesehen wird, ist das Image der Paketbeilagen im Laufe der letzten Jahre merklich eingestaubt. Aus unserer Sicht völlig zu Unrecht! Denn richtig eingesetzt sind Paketbeilagen wertvolle Hilfsmittel für jeden Onlineshop.
Was sind Paketbeilagen?
Paketbeilagen sind meist Druckerzeugnisse, die zu einer Onlineshop-Bestellung mit ins Paket gelegt werden. Sie kommen in unterschiedlichen Erscheinungsformen daher, beispielsweise:
- Flyer
- Broschüren
- Kataloge
- Gutscheinhefte und -karten
- Infozettel für Social Media-Kanäle
- Produktproben
- Aufkleber
- Dankeskarten (gern handgeschrieben)
Ziel von Paketbeilagen ist es – je nach Art der Verwendung – Bestandskund:innen an den eigenen Onlineshop zu binden oder neue Kundschaft über die Pakete anderer Onlineshops zu gewinnen.
Drei mögliche Strategien
Wenn Sie sich für den Einsatz von Paketbeilagen für Ihren Onlineshop interessieren, sollten Sie wissen, dass es grundsätzlich drei mögliche Strategien hierfür gibt. Schauen wir uns diese einmal genauer an.
1. Eigenbeilagen in eigenen Paketen
Der wohl einfachste Weg ist, eigene Beilagen an Ihre Kundschaft zu verschicken und somit aktiv an der customer relationship zu arbeiten. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig:
- neue Produkte vorstellen/einen Produktlaunch ankündigen
- Sale ankündigen
- (personalisierter) Rabatt- oder Gutschein-Code
- individualisierte Produktempfehlungen
- QR-Code
- (schlicht) gebrandete Postkarten und Aufkleber
2. Fremdbeilagen in eigenen Paketen
Wenn Sie die Paketbeilagen anderer Shops an Ihre Kund:innen verschicken, können Sie hierfür Geld verlangen und somit einen Nebenverdienst erwirtschaften. Allerdings muss gesagt werden, dass die Bezahlung gemessen am Aufwand eher gering ist und von Jahr zu Jahr schwindet. Pro 1.000 Paketbeilagen können Sie mit 30 bis 120 € rechnen.
Gut zu wissen: Diese Strategie eignet sich eher für große Onlineshops, die monatlich mehrere tausend Bestellungen verschicken.
3. Barter-Deals
Besser geeignet für kleine Onlineshops sind sogenannte Barter-Deals. Hierbei tauschen zwei oder mehr Shops ihre Paketbeilagen untereinander aus und profitieren von den externen Reichweiten.
Damit der Barter-Deal maximalen Erfolg mit sich bringt, sollten Sie nur mit Shops kooperieren, die:
- keine Konkurrenz darstellen
- eine ähnliche Zielgruppe ansprechen
- eine ähnlich große Reichweite wir Sie haben
Gut zu wissen: Wenn Sie online zu Paketbeilagen recherchieren, werden Sie früher oder später über spezielle Netzwerke stolpern, die die Beileger im großen Stil verteilen. Das kann für Sie unter Umständen weniger Aufwand bedeuten. Doch bedenken Sie: Wenn Ihre Beilagen in den Paketen unterschiedlichster Shops landen sollen, müssen Sie Ihrerseits die unterschiedlichsten Beilagen in Ihre Sendungen stecken. Mitunter können sowohl Masse als auch Inhalt von Flyern und Co. eher schädlich für Ihr Business sein.
Die Vorteile von Paketbeilagen
Nachfolgend wollen wir uns noch etwas genauer mit Eigenbeilagen beschäftigen, da wir davon überzeugt sind, dass Ihnen diese den größten Nutzen bringen. Doch mit welchen Vorteilen genau können Sie rechnen, wenn Sie Ihren Bestellungen Infoblätter, Gutschein-Codes und Produktproben beilegen?
- erfolgversprechende Warmakquise (Kontaktaufnahme zu aktiven Kund:innen)
- DSGVO-Konformität
- große Empfänglichkeit für Werbebotschaften durch positive Emotionen beim Auspacken der Bestellung
- kein Ad-Blocker (Problem bei Online-Werbung)
- relativ geringe Kosten und geringer Aufwand (je nach Art der Beilage)
Das müssen Sie noch über Paketbeilagen im E-Commerce wissen
Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind und zukünftig Paketbeilagen mit Ihren Shopbestellungen verschicken wollen, sollten Sie unbedingt an diese Aspekte denken:
Mehrwert
Jeder Paketbeileger muss einen Mehrwert bieten – sonst ist er nichts weiter als Müll. Und davon haben wir auf dieser Welt schon genug.
Bevor Sie sich also für die Produktion von Flyern, Gutscheinkarten usw. entscheiden, sollten Sie ganz genau definieren, was die Käufer:innen davon haben bzw. welcher Mehrwert ihnen geboten wird.
Design, Form und Haptik
Gute Paketbeilagen unterscheiden sich sowohl visuell als auch haptisch von anderen – gerade dann, wenn sie gemeinsam mit vielen weiteren verschickt werden. Ein hochwertiges Papier, eine besondere Veredelung, ein außergewöhnliches Format oder ein provokantes Design werden die Aufmerksamkeit der Kund:innen auf sich ziehen und dafür sorgen, dass der Beileger nicht direkt im Müll landet.
Gut zu wissen: Haben Sie immer Ihre Zielgruppe im Hinterkopf. Wenn diese beispielsweise Wert auf Nachhaltigkeit legt, sind Gutscheinkarten aus Plastik oder Kunststoffveredelungen keine gute Idee.
Lese-Empfehlung: (Wie) Funktioniert Nachhaltigkeit im E-Commerce?
Universal vs. individuell
Neben allgemeingültigen Paketbeilegern, die jeder Bestellung beigefügt werden können, gibt es immer öfter auch individuelle Printprodukte, die durch Targeting und gezielte Ansprache für noch mehr Kund:innenbindung sorgen. Individuelle Produktbeilagen, die z.B. auf Alter, Geschlecht, Wohnort oder Vorlieben abgestimmt sind, können on-demand während des Packprozesses gedruckt werden. Für universelle Beileger in großer Stückzahl empfiehlt es sich hingegen, eine (Online-)Druckerei zu beauftragen.
Viele kleine Shops haben außerdem verstanden, wie gut eine handschriftliche Botschaft oder ein netter Gruß ankommt. Natürlich sind solche Maßnahmen jedoch nur bei überschaubaren Bestellzahlen möglich. Alles andere würde den Aufwand über den Nutzen stellen.
Paketbeilagen genießen zu Unrecht einen eingestaubten Ruf und werden von vielen Onlinehändler:innen sträflich unterschätzt. Auf Ihre Zielgruppe abgestimmt, ansprechend gestaltet und vor allem ausgestattet mit einem echten Mehrwert sind sie jedoch unverzichtbar, wenn es um Kund:innenbindung und das Gewinnen neuer Kundschaft geht.