Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und dürfte für viele Onlinehändler in diesem Jahr noch intensiver werden. Umso wichtiger ist es jetzt, sich in den letzten halbwegs ruhigen Wochen optimal auf diese Peak Season im E-Commerce vorzubereiten, um am Ende des Jahres sagen zu können: Wir haben alles gegeben!
In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen ein paar ganz konkrete Tipps mit auf den Weg geben, die dafür sorgen, dass Sie und Ihr Onlineshop perfekt auf die Adventszeit vorbereitet sind. Diese unterteilen wir in die Bereiche Marketing, Technisches, Logistik und Zusatz-Tipps.
Marketing: Stechen Sie aus der Masse heraus!
Sobald die Blätter an den Bäumen bunt und die Tage immer kürzer werden, beginnt im E-Commerce ein Wettlauf gegen die Zeit. Wer schafft es als erstes, auf seine Weihnachtsspecials hinzuweisen? Wer bietet die tollsten Angebote an? Wer schreit am lautesten?
Natürlich können Sie sich diesem Wetteifern anschließen und extrem viel Energie in den Contest stecken. Sie können Ihre Marketingstrategien allerdings auch smart und strategisch ausrichten – beispielsweise so:
Weihnachtliche „Deko“ für Ihren Onlineshop
Besucher Ihres Onlineshops dürfen ruhig auf den ersten Blick erkennen: Hier bin ich richtig, wenn ich auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken bin!
Ein angepasstes Design mit weihnachtlichen Elementen bringt viele Käufer erst in die richtige Stimmung fürs Geschenke-Shopping und sollte daher auf keinen Fall unterschätzt werden. Denken Sie hierbei aber immer an den Grundsatz „Masse statt Klasse“ und übertreiben Sie es nicht mit Zuckerstangen, Lebkuchenmännern, Rentieren und Co. Auch Soundeffekte sollten auf jeden Fall sparsam eingesetzt werden, da sie viele Konsumenten schnell nerven.
Content Marketing ist King!
Wie wir Ihnen in diesem Beitrag bereits erklärt haben, ist Content Marketing ein wichtiges Werkzeug, um Kunden auf Ihren Onlineshop aufmerksam zu machen. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit gibt es etliche Möglichkeiten, durch mehrwertige Inhalte das Kaufverhalten Ihrer Zielgruppe zu beeinflussen.
Hier finden Sie ein paar Anregungen:
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Fassen Sie Inspirationen für verschiedene Personengruppen (Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Partner, …) in sogenannten Geschenkwelten zusammen und verlinken Sie die entsprechenden Produkte in Ihrem Shop. Denken Sie hierbei auch an Up- und Cross-Selling.
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Schreiben Sie emotionalisierte Blogbeiträge (mögliche Themen: Wie wird Weihnachten in Ihrer Heimatregion gefeiert? Was sind typische Bräuche? Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung an das Weihnachtsfest?). Schrecken Sie hierbei nicht vor persönlichen Einblicken zurück – Marketing darf auch im E-Commerce gerne „menscheln“.
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Entwickeln Sie eine (kleine) Social Media-Kampagne mit Inhalten, die auf die einzelnen Kanäle zugeschnitten sind. Neben Facebook sollten Sie insbesondere Instagram im Blick haben.
Weihnachtliche Aktionen als Kaufanreiz
Keine Frage: Gerade in der Vorweihnachtszeit sind viele Menschen auf Schnäppchenjagd und freuen sich über jeden Euro, den sie sparen können. Darum sollten auch Sie diese Zeit unbedingt nutzen, um mit Aktionen und Rabatten zu locken und diese entsprechend zu kommunizieren.
Ein Werkzeug, das hierfür unverzichtbar ist, ist der Newsletter. Bedenken Sie beim Erstellen aber unbedingt: Dieser muss auf jeden Fall aus der Masse herausstechen, denn in den Wochen vor Weihnachten wird er zusammen mit unzähligen anderen Angeboten ins Postfach Ihrer Kunden flattern.
Unser Tipp: Weihnachtliche Emojis im Betreff sind nicht nur hübsche Eyecatcher, sondern steigern nachweislich die Klick-Rate von Newslettern.
Technisches: Stellen Sie sicher, dass alles funktioniert!
Viele Händler unterschätzen den zusätzlichen Ansturm vor Weihnachten und müssen augenblicklich für ihren Fehler büßen. Denn lange Ladezeiten, ein nicht funktionierender Chatbot und unzureichende Filterfunktionen sorgen meist zuverlässig dafür, dass Kunden ihre Weihnachtsgeschenke in einem anderen Shop bestellen. Tun Sie etwas, um das zu verhindern, zum Beispiel:
Ladezeiten überprüfen
Einer der häufigsten Gründe für das Verlassen von Onlineshops und anderen Webseiten sind (zu) lange Ladezeiten. Überprüfen Sie also unbedingt vor dem Beginn des Weihnachtsgeschäfts, wie lang Ihr Shop braucht, um sich vollständig aufzubauen und an welchen Stellen es Optimierungsbedarf gibt. Hierfür gibt es spezielle Tools, zum Beispiel die Page Speed Insights von Google.
Kundenservice optimieren
Wenn es viele (potentielle) Käufer gibt, gibt es immer auch viele (potentielle) Probleme. Sorgen Sie darum dafür, dass Ihr Kundenservice in den kommenden Wochen einwandfrei funktioniert und keinerlei Schwachstelle aufweist.
Egal ob Chatbot, FAQ oder Servicehotline – alles muss so vorbereitet sein, dass sich der Kunde bestmöglich umsorgt fühlt und keine offenen Fragen mehr hat. Nur so können Sie sicherstellen, dass möglichst viele Bestellungen bei Ihnen ankommen.
Filterfunktion ausweiten
Zugegeben: Zum jetzigen Zeitpunkt ist es vermutlich schwierig, noch einen Geschenke-Finder in Ihrem Onlineshop zu integrieren. Doch vielleicht dient Ihnen dieser Punkt ja als Inspiration fürs kommende Jahr.
Gerade in Shops mit einem sehr breiten Angebot sehnen sich Kunden nach Orientierung und Filtermöglichkeiten. Sorgen Sie deswegen dafür, dass sie mit möglichst wenigen Klicks genau das finden, was sie suchen.
Neben umfassenden Filterfunktionen sind hierfür auch detaillierte Kategorien mit Unterkategorien und ein übersichtliches Menü unverzichtbar.
Server-Kapazitäten überprüfen
Ist Ihr Server auf den Ansturm des Weihnachtsgeschäfts vorbereitet oder droht eventuell im schlimmsten Fall eine Überlastung inklusive Zusammenbruch Ihres Onlineshops?
Um dieses Worst-Case-Szenario zu umgehen, sollten Sie auf jeden Fall nochmal einen Blick in Ihr Backend werfen und gegebenenfalls Kontakt zu Ihrem Webhoster aufnehmen. Dieser wird Ihnen sagen können, an welchen Stellen es eventuell zu Problemen kommen könnte.
Logistik: Bereiten Sie sich auf den Ansturm des Jahres vor!
Egal ob Nischenshops oder Generalist, Sidebusiness oder Hauptberuf: Jeder, der im Onlinehandel tätig ist, weiß: Die Wochen vor Weihnachten sind die stressigsten des Jahres und wollen darum ganz besonders gut vorbereitet werden. Ein Bereich, der hier über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann, ist die Logistik. Überlassen Sie daher nichts dem Zufall.
Lagerbestände überprüfen und eventuell nachbestellen
Wie sieht es aus? Haben Sie genügend Ware, um dem Weihnachtsansturm gerecht zu werden, oder sind Sie bereits ausverkauft, ehe es richtig losgeht? Um bestens auf die Peak Season des Jahres vorbereitet zu sein, sollten Sie so früh wie möglich eine Inventur durchführen und Ihre Lagerbestände überprüfen. Das, was nur noch in geringer Stückzahl vorhanden ist, sollte unbedingt noch schnell beim Großhändler nachgeordert werden, um Lieferengpässe zu vermeiden.
Unser Tipp: Denken Sie hier nicht nur an langjährige Verkaufsschlager, die nie an Beliebtheit verlieren, sondern auch an aktuelle Trends. Diese spüren Sie am besten mithilfe der sozialen Medien auf.
Absprachen mit dem Paketdienst treffen
Onlinehändler, die bereits ihren perfekten Lieferdienst-Partner gefunden haben, können sich in der Vorweihnachtszeit (mehr oder weniger) entspannt zurücklehnen. Doch die Realität sieht meist etwas anders aus.
Es ist absolut logisch und nachvollziehbar, dass auch Anbieter wie DHL, Hermes, DPD und UPS gegen Ende des Jahres an die Grenzen ihrer Möglichkeiten geraten und im Eifer des Gefechts Fehler passieren. Defekte Ware, falsch zugestellte oder gar verschollene Pakete und nicht eingehaltene Lieferfristen sind nicht nur ärgerlich, sondern auch geschäftsschädigend.
Umso wichtiger ist es, dass Sie im Vorfeld genaue Absprachen treffen, Konditionen festlegen und auch den Bereich Krisenmanagement nicht aus den Augen verlieren.
Onlinehändler, die vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts noch Ihren Paketdienst wechseln wollen, sollten sich diesen Schritt noch einmal gut überlegen. Nicht immer ist eine neue Geschäftsbeziehung in dieser stressigen Zeit des Jahres die beste Entscheidung. Vertagen Sie diese im Zweifelsfall lieber auf den Februar, wenn die Retoure-Welle vorbei ist und es „traditionell“ etwas ruhiger zugeht.
Zusätzliches Personal einstellen
Viele Onlineshops sind auf saisonale Unterstützung angewiesen, wenn es um das Packen von Paketen geht. Diese Maßnahme zur Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft im E-Commerce ist durchaus sinnvoll und wird an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.
Wenn Sie zusätzliche Manpower für die Vorweihnachtszeit brauchen, können Sie sich beispielsweise im Freundes- und Bekanntenkreis umhören, einen Aufruf via Social Media starten oder auch einschlägige Jobportale nutzen. Vor allem Schüler und Studenten freuen sich über ein paar zusätzliche Euros gegen Ende des Jahres.
Zusatz-Tipps: Noch mehr Erfolg im Weihnachtsgeschäft
Sie wollen in diesem Jahr absolut nichts dem Zufall überlassen? Dann sind unsere drei Zusatz-Tipps genau das Richtige für Sie.
Gutscheine anbieten
Last Minute-Geschenke sind jedes Jahr aufs Neue gefragt und für viele Kunden die Retter in der Not. Damit am Ende auch garantiert jeder ein Präsent unter dem Weihnachtsbaum findet, sollten Sie unbedingt Gutscheine anbieten, die der Käufer individualisieren, downloaden und ausdrucken kann.
Das Gute an dieser Art von Geschenk ist eine Win-Win-Win-Situation:
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Sie haben (zum Zeitpunkt des Gutscheinkaufs) keinerlei logistischen Aufwand.
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Der Käufer muss weder überlegen, womit er dem Beschenkten eine Freude macht, noch bangen, dass das Geschenk pünktlich bis Heilig Abend ankommt.
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Der Beschenkte muss nicht befürchten, ein unpassendes Geschenk zu bekommen, sondern kann sich das aussuchen, was ihm auch garantiert gefällt.
Eine Charity-Aktion ins Leben rufen
Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch ein Fest der Privilegien. Es ist gut und vor allem wichtig, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass es vielen Menschen auf der Welt sehr viel schlechter geht und so etwas wie Weihnachtsshopping für sie in unerreichbarer Ferne liegt.
Der Trend der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich immer mehr Menschen ihrer Privilegien bewusst werden und diese aktiv nutzen wollen, um etwas Gutes zu tun. Es ist daher eine hervorragende Idee, eine Charity-Aktion ins Leben zu rufen, die einerseits zum Kauf anregt, anderseits aber auch ganz klar denen hilft, die Hilfe benötigen.
Mögliche wohltätige Aktionen in der Vorweihnachtszeit sind zum Beispiel:
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X % jeder Bestellung werden an eine Charity-Einrichtung gespendet (Pro-Tipp: Bieten Sie Ihren Käufern mehrere Optionen, sodass diese selbst entscheiden können, wohin ihr Geld gehen soll)
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Pro Einkauf werden X Euro/Cent an eine Charity-Einrichtung gespendet
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Pro verkauftem Produkt X wird das gleiche Produkt an eine Charity-Einrichtung gespendet
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Kunden erhalten die Möglichkeit, Geschenke für Kinder oder Hilfsbedürftige zu kaufen, die dann am Tag vor Weihnachten überreicht werden
Unser Tipp: Dokumentieren Sie Ihre gemeinnützige Aktion unbedingt via Social Media und nutzen Sie den Marketing-Aufwind, der hierdurch entsteht.
Auf Marktplätzen präsent sein
Marktplätze sind im Weihnachtsgeschäft besonders beliebt, weil hier in der Regel alle Geschenke „in einem Ritt“ gekauft werden können. Es ist daher absolut von Vorteil, wenn auch Sie mit Ihren Produkten hier vertreten sind.
Noch mehr zum Thema Marktplätze können Sie in diesem Blogbeitrag lesen.
Das Weihnachtsgeschäft wird in diesem Jahr garantiert noch herausfordernder als in den Jahren davor. Doch mit der richtigen Vorbereitung und unseren Tipps wird es Ihnen garantiert gelingen, auch diese stressige Phase zu überstehen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei.