Ein Onlineshop als digitales Geschäftsmodell ist ein attraktiver Start in die Selbstständigkeit. Doch funktioniert das digitale Business auch als Nebenjob? Wie bereite ich mich optimal auf das Vorhaben vor? Und: Ist E-Commerce als Sidebusiness überhaupt eine gute Idee? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag.
Die richtige Vorbereitung
Ein erster Ratschlag gleich vorweg: Überstürzen Sie nichts! Wenn der Gedanke an einen eigenen Onlineshop in Ihnen reift, ist die Versuchung natürlich groß, direkt jedes Bisschen Zeit und Energie in das Projekt zu investieren. Doch sorgt diese Herangehensweise leider allzu oft dafür, dass Sie schnell ausbrennen und die Lust verlieren.
Besser: Überlegen Sie sich zunächst einmal ganz in Ruhe, welche Schritte notwendig sind, ehe Sie loslaufen und klären Sie beispielsweise die folgenden Punkte:
- Absprache mit dem Arbeitgeber
- Klassischer Onlineshop oder Dropshipping?
- Businessplan schreiben
- Rechtliches klären (z.B. Gewerbeanmeldung)
- evtl. Weiterbildung im Bereich E-Commerce und/oder Unternehmensgründung
Geschäftsidee in Ruhe testen
Einen Onlineshop nebenberuflich aufzubauen, hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Sie können Ihre Geschäftsidee erst einmal in Ruhe testen, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen – immerhin haben Sie weiterhin das Einkommen aus Ihrem Hauptjob.
Diese Sicherheit öffnet Ihnen viele Türen und erlaubt es u.a., unterschiedliche Marketingstrategien, Produktpositionierungen usw. auszuprobieren, ehe Sie sich final festlegen.
Gerade in der Anfangszeit ist es völlig okay und auch ganz normal, falsche Entscheidungen zu treffen oder sogar zu scheitern. Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern begreifen Sie diese als Chance, um zu wachsen und zu lernen.
Die richtige Organisation
Der Onlineshop als Sidebusiness hat natürlich nicht nur Vorteile. Die wohl größte Herausforderung ist es, Haupt- und Nebenjob unter einen Hut zu bekommen (und „ganz nebenbei“ auch noch ein Privatleben zu haben).
Wie genau Sie Ihre unterschiedlichen Berufe organisieren und aufeinander abstimmen, müssen Sie natürlich selbst in Absprache mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin entscheiden. Ein Patentrezept hierfür gibt es nicht.
Während die einen ihren Onlineshop v.a. in den Abendstunden und am Wochenende pflegen, entscheiden sich andere dafür, die Arbeitsstunden im Hauptjob zu reduzieren und sich an einem oder zwei Tagen pro Woche komplett dem E-Commerce zu widmen. Je größer und erfolgreicher der Shop wird, desto wichtiger ist es, diesen kontinuierlich und nicht nur punktuell zu betreuen.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass sich Hauptberuf, Nebenjob und Privatleben nicht permanent vermischen, sondern ziehen Sie klare Grenzen. Nur so können Sie garantieren, dass Sie stets fokussiert und aufmerksam bleiben.
Externe Hilfe holen
Wie auch immer Sie Ihren Onlineshop nebenberuflich betreiben, eines dürfte klar sein: Ohne externe Hilfe wird es langfristig nicht funktionieren. Egal ob Grafikdesign, IT-Schnittstellen, Marketing-Unterstützung oder Hilfe beim Versand – Aushilfen und spezialisierte Dienstleister:innen halten Ihnen den Rücken frei und sind maßgeblich am Wachstum eines Onlineshops beteiligt. Den Glaubenssatz, alles allein zu schaffen, werfen Sie also besser gleich über Bord.
Mehr Raum für persönliche Interessen
Viele Menschen, die einen Onlineshop nebenberuflich aufbauen, entscheiden sich bewusst für einen Nischenshop mit Produkten, die den persönlichen Interessen oder sogar einem Hobby entsprechen. Beispiele hierfür sind:
- Papeterie
- Deko
- Nachhaltige Alltagsprodukte
- Haustierbedarf
- Outdoor-Equipment
- Vanlife-Zubehör
- Mode in einem bestimmten Stil
Diese Herangehensweise ist durchaus clever, bringt sie doch gleich mehrere Vorteile mit sich:
- Sie sind Expert:in für die entsprechende Nische und besitzen entsprechendes Know-How
- Sie beschäftigen sich gern mit Ihrem Shop und empfinden ihn nicht schon nach kurzer Zeit als Last
- Sie schaffen zusätzlichen Raum in Ihrem Leben, um sich mit einer Passion zu beschäftigen
Ein Onlineshop als Nebenjob kann eine lohnende und flexible Möglichkeit sein, ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Wichtig ist, dass Sie sich gut auf die verschiedenen rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Anforderungen vorbereiten und klare Grenzen zwischen Hauptberuf, Nebenjob und Privatleben ziehen.