Während große Marken und namhafte Onlineshops teilweise schon seit Jahren erfolgreich mit Influencern arbeiten, trauen sich viele kleinere Händler:innen nach wie vor nicht an dieses Thema heran. Die gute Nachricht: Es ist noch nicht zu spät, denn Influencer Marketing ist längst kein Trend mehr, sondern eine völlig eigenständige Branche, in der mittlerweile viel Geld fließt. Falls Sie sich also gefragt haben, ob Sie dieser Form von Marketing eine Chance geben sollten, könnte jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür sein.
Influencer Marketing & E-Commerce: Ein match made in heaven
Influencer Marketing als Teilbereich des Social Media Marketings basiert vor allem auf Vertrauen, Authentizität und lebendigen Communities. Es geht in erster Linie also nicht um nackte Zahlen und Daten, sondern um Menschen, die für ehrliche Kaufempfehlungen und Produktvorstellungen dankbar sind.
Influencer:innen schaffen es dank ihrer Glaubwürdigkeit, die Kaufentscheidungen ihrer Follower maßgeblich zu beeinflussen – selbstverständlich ganz im Sinne der Kundschaft, zu der immer öfter auch kleinere Onlineshops gehören. Diese haben nämlich verstanden, dass Influencer Marketing nicht nur mit den „großen Player:innen“ funktioniert, sondern auch die Arbeit mit weniger reichweitenstarken Content Creators sinnvoll sein kann.
4 Gründe für Influencer Marketing im E-Commerce
Dass der Hype um Influencer:innen auch nach mehreren Jahren nicht abnimmt, hat natürlich seine Gründe. Influencer Marketing ist gerade im E-Commerce ein unverzichtbares Werkzeug geworden, wenn es darum geht, eine junge Zielgruppe zu erreichen. Denn diese schenkt ihre Aufmerksam vor allem den Menschen, die mit Influencer Marketing ihr Geld verdienen: Content Creators auf Plattformen wie
- Youtube
- TikTok
- Twitch
- Snapchat
Doch was genau macht Influencer Marketing so erfolgreich und beliebt?
#1 Influencer Marketing steigert die Bekanntheit Ihres Onlineshops
Die Kooperation mit Influencer:innen wird stets dazu führen, dass Menschen auf Ihren Onlineshop aufmerksam werden, die diesen zuvor noch nicht kannten. Ob sie direkt bestellen oder die Info für später im Gedächtnis abspeichern, ist dabei erst einmal nebensächlich.
#2 Influencer Marketing beschert Ihnen Neukund:innen
Natürlich ist das oberste Ziel einer Influencer-Kampagne, dass sich Menschen von den Produktempfehlungen beeinflussen lassen und fleißig ihren Warenkorb füllen. Die Gewinnung von Neukund:innen ist der wohl wichtigste Grund für kleine Onlineshops, sich mit Influencer Marketing auseinanderzusetzen.
#3 Influencer:innen können Ihr Markenimage verbessern
Durch die gezielte Zusammenarbeit mit Influencer:innen können Sie nicht nur Kaufentscheidungen beeinflussen, sondern auch das Image Ihrer Shopmarke verändern bzw. verbessern. Wenn Sie bisher beispielsweise eine ältere Klientel angesprochen haben, ist die Zusammenarbeit mit Influencer:innen die perfekte Chance, nun auch jüngere Kundschaft für Ihre Produkte zu begeistern. Hierbei kommt es natürlich maßgeblich auf die entsprechende Kommunikation und Darstellung an.
#4 Influencer:innen nehmen Ihnen viel Arbeit ab
Influencer:innen können mehr als bloß nett in die Kamera lächeln und ein Produkt anpreisen. Sie sind wahre Feuerwerke der Kreativität und verstehen in der Regel eine Menge von ihrem digitalen Handwerk. Das wiederum führt dazu, dass Content produziert wird, in den Sie selbst viel mehr Arbeit hätten stecken müssen (wenn Sie überhaupt auf eine vergleichbar gute Idee der Präsentation gekommen wären).
Zusatz-Tipp: In Absprache mit den Influencer:innen können Sie entstandene Inhalte auch mehrmals verwerten – beispielsweise als bezahlte Werbeanzeige oder auf anderen Plattformen.
7 Dinge, die Sie als Shopbetreiber:in bei der Zusammenarbeit mit Influencer:innen beachten müssen
Gutes Influencer Marketing ist keinesfalls ein Produkt des Zufalls. Damit am Ende alle Seiten von der Zusammenarbeit profitieren, ist es wichtig, dass Sie auf eine Reihe von Aspekten achten.
#1 Die Auswahl der passenden Influencer:innen
Kleine Onlineshops, die durch Influencer Marketing auf sich aufmerksam machen, entscheiden sich meist bewusst für sogenannte Nano- oder Microinfluencer, also Influencer:innen mit vergleichsweise „überschaubaren“ Followerzahlen.
Gut zu wissen: Es gibt verschiedene Definitionen für die einzelnen Influencer-Kategorien. Nanoinfluencer werden meist mit 1.000 bis 10.000 Followern beziffert und Microinfluencer mit 10.000 bis 100.000.
Wichtig bei der Wahl der passenden Influencer:innen für eine Kampagne ist jedoch nicht, dass diese möglichst viele Follower mitbringen. Viel eher kommt es auf den sogenannten Markenfit an, also die Frage: Passen Influencer:in und Onlineshop (thematisch) zueinander oder nicht? Denn nur wenn beide Parteien eine homogene Einheit bilden, kann die Glaubwürdigkeit entstehen, die notwendig ist, um eine möglichst gute Conversion Rate zu erzielen.
Oder anders formuliert: Nur, wenn die Follower wirklich glauben, dass der:die Influencer:in vom Produkt überzeugt ist, sind sie bereit, es im Onlineshop zu kaufen. Niemand würde beispielsweise einem bekennenden Veganer im wahrsten Sinne des Wortes abkaufen, dass dieser plötzlich Werbung für einen Shop für Jagdzubehör macht.
Gut zu wissen: Sie können Influencer:innen entweder individuell oder über entsprechende Plattformen suchen.
#2 Vorarbeit
Eng mit der Auswahl der passenden Influencer:innen verbunden ist die Frage, wen Sie mit der Marketing-Aktivität eigentlich erreichen wollen.
Klar, weiter oben wurde bereits erwähnt, dass sich Influencer Marketing vor allem an junge Menschen richtet, doch reicht diese Erkenntnis aus? Um noch besser verstehen zu können, wen Sie eigentlich erreichen wollen und wie Ihnen das gelingt, ist eine gewisse Vorarbeit notwendig. Die sogenannten Buyer Personas sind Ihnen hierbei behilflich.
#3 Eine gute Kommunikation
Ohne eine gute, offene und respektvolle Kommunikation können Influencer-Kampagnen schlichtweg nicht funktionieren. Ob nun das anfängliche Kennenlernen, das Äußern von Wünschen, Anforderungen und No-Gos oder konkrete Absprachen zu Budget und Verträgen – wer nicht bereit ist, über alle Details zu sprechen, verstrickt sich schnell in Missverständnissen und bekommt am Ende unter Umständen nicht das, was er oder sie sich vorgestellt hat.
#4 Nicht zu ernst nehmen
Viele kleinere Shopbetreiber:innen, die erstmals Berührungspunkte mit dem Influencer Marketing haben, machen einen großen Fehler und nehmen das Thema viel zu ernst. Sie wälzen Daten, vergleichen Zahlen und verdrängen dabei ihre Intuition, die gerade bei der Auswahl der passenden Influencer:innen extrem wichtig ist.
Wurde diese Entscheidung schließlich getroffen, geht es oftmals damit weiter, dass Inhalte in endlosen Freigabeschleifen festhängen, bis auch das letzte Bisschen Kreativität, Augenzwinkern und/oder Selbstironie gestrichen wurde.
Gerade dann, wenn die Budgets eher überschaubar sind und Sie kein finanzielles Fiasko erwarten müssen, kann es nicht schaden, den Influencer:innen kreative Freiräume zu gewähren und auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Humor und Charme haben schon so manche Influencer-Kampagne aufgewertet.
#5 Faire Bezahlung
Was kostet eigentlich die Zusammenarbeit mit Influencer:innen? Diese Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden, denn sie hängt maßgeblich von den Personen ab, mit denen Sie arbeiten. Während Nanoinfluencer:innen oft mit Honoraren zwischen 150 und 300 € zufrieden sind, können Microinfluencer:innen durchaus 400 € und mehr für ihre Arbeit verlangen.
Eine faire Bezahlung ist wichtig, denn auch wenn Influencer:innen noch immer von vielen Menschen für ihre Arbeit belächelt werden, sie sind Profis auf ihrem Gebiet und können Ihrem Onlineshop einen großen Mehrwert bieten.
Gut zu wissen: Die Zeiten, in denen man Influencer:innen mit Gratisprodukten „abspeisen“ konnte, sind vorbei. Geschenke aus Ihrem Shop sind natürlich eine nette Aufmerksamkeit – allerdings nur in Kombination mit einer angemessenen Bezahlung.
#6 Rechtlicher Rahmen
Influencer Marketing ist kein „rechtsfreier Raum“. Auch wenn diese Marketingdisziplin zu den jüngsten gehört, ist sie natürlich längst rechtlich reglementiert. Wenn Sie als Shopbetreiber:in also über die Zusammenarbeit mit Influencer:innen nachdenken, sollten Sie unbedingt diese Aspekte auf dem Schirm haben:
- Werbekennzeichnungspflicht
- Urheberrecht
- Nutzungsrecht
- Musikrecht
#7 Wettbewerbsanalyse
Wenn Sie überhaupt keine Ahnung haben, wie Sie sich dem Thema Influencer Marketing nähern sollen, kann es unter Umständen eine gute Idee sein, zu schauen, wie es von anderen Onlineshops angegangen wird.
Dadurch können Sie nicht nur potentiell passende Influencer:innen finden, sondern bekommen auch wertvollen inhaltlichen Input. Nicht zuletzt ist es auch immer hilfreich, sich mit Kolleg:innen über Budgets und Zahlungsmodalitäten auszutauschen.
Influencer Marketing ist ein spannender Bereich, der unzählige Möglichkeiten für Onlinehändler:innen bereit hält. Die Frage, ob es also auch für kleine Shops sinnvoll ist, mit Influencer:innen zusammenzuarbeiten, kann definitiv mit „Ja“ beantwortet werden.